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Flechten bedecken oft Hunderte von Meilen weit den ebenen Boden, sie bilden die Tundra, die in den ersten Sommerwochen nach der Schneeschmelze einem vollgesogenen Schwamme gleicht, aus welchem Milliarden von Stechmücken hervorkommen, die Menschen und Tiere entsetzlich peinigen. Nur an besonders geschützten, gegen die Sonnenstrahlen geneigten Abhängen sieht man einige Pflänzchen ihre Blüten entfalten, sie gleichen in ihrem ganzen Bau auffallend denen, die auf hohen Bergen wärmerer Landstriche nahe der Grenze des ewigen Schnees wachsen. Auch der Baumwuchs hört auf, nur spärlich finden sich einzelne Polarweiden und -birken, die vorsichtig nur einige Blätter und Blütenkätzchen hervortreiben, sonst Stamm und Zweige unter dem schützenden Boden bergen.
Der Polarzone eigentümlich ist das Remitier, das gezähmt und auch als Wild dem Menschen fast alle seine Bedürfnisse liefert, so daß er ohne dasselbe in dieser unwirtlichen Einöde gar nicht existieren könnte; außerdem kommen noch der schafähnliche Bisamochs, der Polarfuchs und als gefährliches Raubtier der Eisbär 'vor. Charakteristisch für diese hochnordischen Gegenden sind auch die Vogelberge, Felseneilande im Meere, auf denen unzählige Scharen von Seevögeln nisten; werden sie erschreckt, so steigen sie in Schwärmen auf, daß sie die Sonne verfinstern. Sehr reich ist in der Polarzone die Tierwelt des Meeres; seine Buchten und Engen wimmeln, wenn sie eisfrei sind, von Fischen aus dem Geschlecht der Lachse und Dorsche, zu deren Fang sich Tausende von Booten und Schiffen vereinigen; an entlegenem Strande oder auch auf Eisschollen sammeln sich Herden von Seehunden und anderen Robben, z. B. Walrossen, eine erwünschte Jagdbeute für die Eingeborenen, die den Speck essen, den ausgelassenen Tran trinken, mit ihm auch ihre Lampen speisen und mit dem Fell der Tiere ihre Boote wasserdicht überziehen; auf dem offenen Polarmeer treffen wir die Wale, die größten der jetzt lebenden Säugetiere, im Nördlichen Eismeer den Grönlandwal, der Speck (Tran) und Fischbein liefert, im Südlichen Eismeer und den angrenzenden Gebieten des Großen Ozeans den Potival, der zwar kein Fischbein, aber Walrat und Ambra hat. Von Europa und Amerika gehen daher alljährlich gut ausgerüstete Schiffe in die Polarmeere zum Walfischfang und Robbenschlag.
Die Bevölkerung der Erde.
[S. Lange, Volksschnlatlas, Verteilung der Völker und der Religionen.]
Man schätzt die Anzahl der Menschen, welche die Erde § 8. bewohnen, auf 1800 Millionen und teilt sie in 5 Hauptrassen,
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läßt sich das Bild derselben vollenden, es dürfte das zu einer recht geeigneten Aufgabe für den Schüler werden.
Der Quarta ist das übrige Europa zugewiesen, ohne die außereuropäischen Kolonien der einzelnen Staaten. Diese selbst sind so geordnet, daß zunächst die an Deutschland angrenzenden besprochen werden, dann die im weiteren Umkreis gelegenen folgen.
Für Untertertia sind die außereuropäischen Erdteile bestimmt, sowie die deutschen Kolonien, die nicht besonders abgesetzt) sondern bei Afrika und Australien an hervorragender Stelle behandelt sind. Hier wie auch sonst ist der wichtigsten heutigen Verkehrsioege Erwähnung geschehen.
Das Sekundaner-Pensum bringt schließlich die Grundzüge der physischen und mathematischen Geographie in einem Umfang, wie er für die allgemeine Bildung, die mit dieser Stufe zu einem gewissen Abschluß kommen soll, notwendig erschien.
Der Text schließt sich den Lange-Dierckeschen Atlanten an (Dr. H. Lange, Volksschulatlas — Diercke, Schulatlas [Verlag von George Westermann in Braunschweig]).
Die Verteilung des Stoffes im einzelnen wolle man aus der beigefügten Inlialts-Ubersicht, ersehen.
Pankow (Berlin), im Oktober 1896. T-> t
^ ' Fr. Bussler.
Vorwort zur dritten Auflage.
Die dritte Auflage der Grundzüge der Geographie ist in einigen Punkten einer Umarbeitung unterzogen worden.
Zunächst schien es zweckmäßig, das Alpenland, dessen Behandlung bisher zersplittert wrar, geschlossen und einheitlich darzustellen; es ist zu Anfang des Pensums für Obertertia eingerückt worden. Ferner wurden die deutschen Kolonien, um dem Interesse, das man ihnen allseitig entgegenbringt, gerecht zu werden, eingehender behandelt. Die australischen und polynesischen Inseln endlich wurden mehr den ethnographischen Verhältnissen entsprechend geordnet.
Daß den inzwischen eingetretenen politischen Veränderungen Rechnung getragen worden ist, braucht wohl nicht besonders erwähnt zu werden.
Herrn Prof. Koken, Braunschweig, erlaube ich mir an dieser Stelle für praktische Winke und freundliche Mitarbeit meinen verbindlichsten Dank zu sagen.
Berli,, im Mär, 1904. Fr< ßllssler.
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Extrahierte Personennamen: H. Volksschulatlas_—_Diercke George_Westermann
Extrahierte Ortsnamen: Europa Deutschland Afrika Australien Braunschweig Pankow Berlin Braunschweig
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hier bilden Agaven mit ihren stachelrandigen Blättern undurchdringliche Dickichte, selbst Dattelpalmen kommen vereinzelt oder in lichten Gruppen vor, doch ohne reife Früchte zu tragen, und die Felsen von Gibraltar sind die einzige Stelle in Europa, wo Affen (nordafrikanische Makakos) wild leben; auch Andalusien ist heiß, aber wohl bewässert. Die ausgedehnten Hochflächen im Inneren sind nur im Sommer heiß, dazu staubig und wasserarm, im Winter schneidend kalt; die flachen Küstenstriche am Atlantischen Ozean dagegen sehr regenreich, am Mittelmeer paradiesisch schön, ein wahrer Blumengarten.
Dem Klima entsprechen die Produkte des Landes. An sonnigen Abhängen gedeiht überall ein feuriger Wein; der Süden bringt Orangen, Oliven und Feigen hervor, hier wächst vortrefflich der Maulbeerbaum und ermöglicht eine ausgedehnte Seidenindustrie. Der Norden hat mehr Obst- und Getreidebau, er ist auch die Heimat der Korkeiche, deren Korktafeln einen bedeutenden Ausfuhrartikel bilden. Erwähnenswert ist die Zucht der Merinoschafe in Kastilien und edler Pferde in Andalusien. Hervorragend sind die mineralischen Produkte des Landes: es liefert Eisen, Silber, Kupfer, Schwefel, viel Kochsalz und hat bei Almaden an der Sierra Morena die reichsten Quecksilbergruben Europas.
§ 45. Die alten Einwohner der Pyrenäischen Halbinsel waren die Iberer; im zweiten Jahrhundert v. Chr. kam das Land unter römische Herrschaft, und das Volk wurde romanisiert. In der Völkerwanderung setzten sich hier die Westgoten fest, ihr Reich erlag aber 711 n. Chr. den Arabern, welche von Nordafrika her eindrangen. In der zweiten Hälfte des Mittelalters wurde von den nördlichen Provinzen aus, welche christlich geblieben waren, allmählich das Land zurückerobert, bis 1492 das letzte Königreich der Mauren, Granada, zerstört wurde. So entstanden auf der Halbinsel die beiden Königreiche Spanien und Portugal deren romanische Bevölkerung fast durchweg katholisch ist.
A. Königreich Portugal.
(89000 qkm mit 5 ‘/2 Mill. Einwohnern.)
Portugal umfaßt den Küstenstrich um den unteren Lauf des Duero (portugiesisch Douro) und des Tajo (Tejo) vom Minho bis Guadiana; im fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert ein zur See mächtiger und in der Geschichte der Entdeckungen berühmt gewordener Staat, ist er jetzt sehr in Verfall geraten.
Die Hauptstadt Lissabon (Lisboa) (360000 Einw.) liegt am rechten Ufer des Tejo nicht weit vor seiner Mündung amphitheatralisch aufgebaut, sie ist zugleich die erste Handels-
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Atlantischen_Ozean Kastilien Andalusien Europas Nordafrika Granada Spanien Portugal Portugal Lissabon
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In den herrlichen Hochtälern dieses Berglandes, das vielfach als die Wiege des Menschengeschlechtes angesehen wird, ist die Kaschmirziege heimisch, aus deren feinem, seidenweichem Haare die echten Kaschmirschals gewebt werden.
Besitzungen anderer europäischer Nationen.
in Vorder- und Hinterindien.
§ 58. a) Den Franzosen zugehörig:
1) Pondicherry auf der Küste Koromandel.
2) Das Reich Cochinchina um das Mündungsgebiet des Mekhong mit der Stadt Saigun.
3) Das Reich Tongking am Meerbusen gleichen Namens.
4) Französischer Schutzstaat ist das Reich Annam an der Ostküste Hinterindiens.
b) Den Portugiesen gehört Goa auf der Küste Malabar.
Unabhängige einheimische Staaten.
a) Das Reich Siam um den Menam bis zum mittleren Mekhong, mit der Hauptstadt Bangkok im Mündungsgebiet des Menam.
b) Das Reich Nepal, am Südabhang des mittleren Himalaya, westlich von Sikkim.
c) Das Reich Bhutan, östlich von Sikkim.
Niederländiseh-Indien u. die südostasiatische Inselflur.
§ 59. Südöstlich vom asiatischen Festland erheben sich zahlreiche Inseln aus dem Meere, welche bis nahe an Australien hinüberreichen; sie alle sind vulkanischer Natur, haben ein sehr heißes Klima und bringen tropische Produkte, namentlich Reis, Ivaftee, Tabak und Gewürze in reicher Fülle hervor; ihre Bewohner gehören der malaiischen, zum Teil auch der Papua-Rasse an.
Niederländisch-Indien bilden:
a. Die Großen Sunda-Inseln.
1) Sumatra, mit ausgedehnten Tabakplantagen; nahe seiner .^Ostküste liegt die zinnreiche Insel Bangka.
2) Java, durch die Sundastraße von Sumatra getrennt, mit vielen Vulkanen und reichen Kaffee-, Tabak- und Zuckerrohrpflanzungen. Im Westen von Java liegt Batavia, Haupt-
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Extrahierte Ortsnamen: Hinterindien Pondicherry Ostküste_Hinterindiens Bangkok Nepal Sikkim Bhutan Sikkim Niederländiseh-Indien Niederländisch-Indien Sumatra Sumatra
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Australien und. Polynesien.
§ 84. Der letzte Erdteil besteht aus dem Festland Australien nebst den vorgelagerten gebirgigen Inseln ähnlichen Charakters und aus Polynesien, einer Inselwelt zahlloser kleiner Eilande, die im großen Ozean zwischen beiden Wendekreisen zerstreut liegen und entweder niedrige Korallenbauten, sogenannte Atolle, sind oder durch vulkanische Kräfte gehoben und von Korallenriffen umsäumt werden.
A. Das Festland Australien mit den Nachbarinseln,
I. Australien und Tasmanien.
Australien, früher Neuholland genannt — erst im siebzehnten Jahrhundert wurde es durch Holländer entdeckt —, liegt ganz auf der südlichen Halbkugel zu beiden Seiten des Wendekreises des Steinbocks; es erstreckt sich von Kap York im Norden (10° südl. Br.) bis Kap Wilson im Süden (39° siidl. Br.) über mehr als 28 Breitengrade in einer Ausdehnung von 3100 km, und von Steep Point im Westen (113° östl. L.) bis Kap Sandy im Osten (153° östl. L.) über 40 Längengrade in einer Ausdehnung von 4200 km und umfaßt ein Areal von etwa 7y2 Mill. qkm mit nur 3 Mill. Einwohnern.
Das Klima ist heiß. Nur an den Küsten kommt teilweise ergiebiger Niederschlag vor, das Innere ist daher größtenteils mit dornigem Gebüsch (Scroob) bedeckte Steppe oder kahle Wüste [vergl. Diereke, Vegetations- und Regenkarte); für lohnenden Ackerbau sind nur wenige Distrikte geeignet, desto mehr für Vieh-, namentlich Schafzucht.
Hinsichtlich seiner Entstehung gilt Australien als der älteste Kontinent. Es spricht sich dies auch in den ihm eigentümlichen, an vergangene Epochen der Erdentwickelung erinnernden Formen seiner Tier- und Pflanzenwelt aus; seine Säugetiere gehören fast durchweg der Ordnung der Beutler (Känguru, Dingo oder Beutelhund) oder der noch tiefer stehenden Schnabeltiere an, von Vögeln ist hier der Emu-Strauß und der Kasuar einheimisch; Akazien, Eukalypten, die an den Gehängen der am besten bewässerten Südostküste bis zu 130 m emporschießen, und die riesigen Schafthalmen ähnlichen Ka-
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Pensum für Quarta.
Europa.
Europa in physischer Beziehung.
Europa liegt fast ganz in (1er nördlichen gemäßigten Zone, nur der äußerste Norden greift in die Polarzone über. Dei nördlichste Punkt ist das Nordkap unter 71" nördl. Br , der südlichste die Punta Marroqui bei Tarifa unter 36 0 nordl. Br., Europa dehnt sich also über 35 Breitengrade aus; am weitesten nach Westen springt Kap da Roca bis über 9° westl. L. vor, im Osten hängt der Erdteil in breiter Front mit Asien zusammen. Hier bildet etwa der Go. Meridian die Grenze, so daß Europa sich über 70 Längengrade erstreckt. Die größte Längenachse liegt in der Richtung von Südwest nach Nordost, von der Punta Marroqui bis zur Küste des Nördlichen Eismeeres, m einer Ausdehnung von 5600 km, die größte Breitenachse erstreckt sich von Nord nach Süd, vom Nordkap bis Kap Matapan, in einei
Ausdehnung von 3900 km. .
Bei einer sehr reichen Gliederung an Inseln und Halbinseln hat Europa einen Flächeninhalt von 10 Mill. qkm mit einer Bevölkerung von mehr als 390 Mill. Von diesen gehören die Finnen und Lappen im äußersten Norden, die Magyaren und die Türken oder Osmanen im Südosten des Erdteils zur mongolischen, die übrigen zur kaukasischen Rasse; letztere spaltet sich in die drei Stämme der Romanen (100 Mill.) im Süden und Westen, der Germanen (100 Mill.) in der Mitte und nn Norden und der Slawen (120 Mill.) im Osten und Sudosten.
fvergl. Diercke, Schulatlas, Völkerkarte.]
Mit Ausnahme der Türken, der über den ganzen krdtei zerstreuten Juden und einiger heidnischer Stamme im ho len Norden sind die Bewohner Europas Christen, und zwar bekennen
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Extrahierte Personennamen: Punta_Marroqui Diercke
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Europa Tarifa Europa Asien Europa Nordost Nördlichen_Eismeeres Nord Nordkap Europa Europas
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Nicht alle Flüsse strömen dem Meere zu, manche münden in Süß- oder Salzwasserseen, die sie speisen, oder zuvor in Strandseen, Haffe genannt, die meistens durch schmale Landzungen (Nehrungen) vom Meere getrennt sind. In Bodensenkungen von geringerem Umfang findet man häufig Teiche und Tümpel, die meist aus Quellen auf ihrem Grunde ihr Wasser erhalten.
Einzelne Quellen führen stark salzhaltiges Wasser, Sole genannt; ihr Salzgehalt stammt von Steinsalzlagern her, welche das Wasser bei seinem Wege durch die Erdschichten teilweise aufgelöst hat; andere brechen heiß aus dem Boden hervor, sie kommen aus größerer Tiefe und enthalten viele mineralische Stoffe aufgelöst, welche heilkräftig wirken; sie werden daher zu Bädern oder Trinkkuren benutzt.
Fünf Weltmeere oder Ozeane unterscheiden wir auf der Erde: 1) den Atlantischen Ozean zwischen den Erdteilen Europa und Afrika einerseits, Amerika anderseits, 2) den Indischen Ozean zwischen Afrika, Asien und Australien, 3) den Großen oder Stillen Ozean zwischen Asien, Australien und Amerika, 4) das Nördliche Eismeer im Norden von Asien, Europa und Nordamerika, 5) das Südliche Eismeer im Süden von Afrika, Australien und Südamerika.
Europa, Asien und Afrika werden als Landfeste oder Kontinent der Alten Welt, Nord- und Südamerika der Neuen Welt bezeichnet. [S. Skizze la zur Vergleichung der Oberflächen der Ozeane und der Kontinente,]
Die Luft.
§ 3. Die ganze Erdoberfläche umgibt, einem durchsichtigen
Schleier vergleichbar, die Lufthülle oder Atmosphäre. Nur sehr selten ist sie vollkommen ruhig, vielmehr fast immer mehr oder minder heftig bewegt. Solche Luftströmungen nennen wir Wind, Sturm, Orkan, je nach dem Grade ihrer Heftigkeit. Die Winde reinigen die Luft und führen die regenspendenden Wolken über weite Landstriche, sie füllen die Segel des Schiffes und führen es über das Meer; Stürme und Orkane aber, besonders die furchtbaren Wirbelstürme mancher Gebiete, richten auch großes Unheil an, indem sie die Schiffe unter den Wellen begraben, Häuser umreißen und ganze Wälder und Pflanzungen niederbrechen.
Die Erde als Weltkörper.
§ 4. Die Erde als Ganzes betrachtet ist eine Kugel von gewal-
tiger Größe, denn ihr Durchmesser beträgt 12 740 km. Ihre Oberfläche ist starr und, wenn sie nicht von den Sonnenstrah-
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Afrika Amerika Afrika Asien Australien Asien Australien Amerika Asien Europa Nordamerika Afrika Australien Europa Asien Afrika
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die durch Hautfarbe, Haarbildung, Kopf und Körpergestaltung sich unterscheiden. Diese sind:
I. Die weiße, kaukasische oder mittelländische Rasse (800 Mill.); sie spaltet sich in a) Indoeuropäer in Europa und ’S orderasien, b) Semiten in Südwestasien und Nordostafrika, c) Hamiten in Nordafrika, und ist gegenwärtig durch Auswanderung über alle Erdteile verbreitet.
Ii. Die mongolische Rasse (800 Mill.) in Nord- und Ostasien und im nördlichsten Teile von Europa.
Iii. Die malaiische Rasse (45 Mill.) in Südostasien und auf einem großen Teil der Inseln des Indischen und des Großen Ozeans.
Iy. Die Negerrasse (120 Mill.) in Mittel- und Südafrika und, ursprünglich als Sklaven hinübergebracht, in Amerika; ihnen stehen die Hottentotten in Südafrika, die Australier in Australien und die Papuas der benachbarten Inseln nahe.
Y. Die amerikanische oder indianische Rasse (35 Mill.), die Ureinwohner in Nord- und Südamerika.
Zu diesen Hauptrassen kommen noch als Restvölker
1) Die Papuas auf Neu-Guinea,
2) Die Australneger auf dem australischen Festland,
3) Die Hottentotten und Buschmänner im Süden Afrikas,
4) Die Pescherähs auf Feuerland.
An einen Gott glauben die Monotheisten, nämlich die Christen (550 Mill.), die Juden (10 Mill.) und die Mohammedaner (2.30 Mill.); an mehrere Götter die Polytheisten (Heiden); zu ihnen gehören die Bekenner der Religion des Brahma (210 Mill.) und Buddha (170 Mill.) im südlichen und östlichen Asien, und die Fetischanbeter oder Götzendiener der meisten mongolischen Stämme, der „Neger und Indianer.
Bildliche Darstellung der Erdoberfläche.
9. Um eine vollkommene Übersicht über die Erdoberfläche zu gewinnen, bildet man die Erdkugel im kleinen als Globus nach. Auf einer mit Papier überzogenen Holzkugel von passender Größe zeichnet man zuerst das Netz der Langen- und Breitenkreise, danach trägt man die Umrisse der Länder und Meere, die Gebirge, Seen und Flüsse, die Grenzen der einzelnen Staaten und ihre Städte ein und erhält so ein getreues Abbild der Erdoberfläche in verkleinertem Maßstabe. Von jedem Orte auf derselben kann man Länge und Breite ablesen und, wenn umgekehrt diese bekannt sind, die Lage desselben auffinden.
Will man einen kleinen Teil der Erdoberfläche, z. B. ein bestimmtes Gelände, ein einzelnes Gebirge in bedeutend größerem
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e. Groß-Tibet,
der östliche Teil des Hochlandes zwischen Himalaya und Kuen-lün, in welchem die großen Ströme Chinas und Hinterindiens entspringen, mit eigentümlichen Pflanzen- und Tierformen (Jakochse, Moschustier); es ist ein von China abhängiges Priesterreich unter dem Dalai-Lama, dem Oberpriester und Stellvertreter des Buddha, der seine Residenz in Lhasa hat.
An die Mandschurei schließt sich das jetzt von China unabhängige
Königreich Korea
auf der Halbinsel gleichen Namens mit der Hauptstadt Söul (schaul).
Das Kaiserreich Japan
(410000 qkm mit 44 Mill. Einwohnern)
umfaßt die japanischen Inseln, vier größere, unter denen Nipon § 56. (Hondo) die größte ist, und über viertausend kleinere, die Liu-kiu-Gruppe im Süden, die Kurilen im Norden, seit 1895 auch Formosa.
Das Inselreich ist dicht bevölkert, es hat ein herrliches Klima und fruchtbaren Boden; auch bringt es in reicher Fülle Reis, Weizen, Tee und viele Blumengewächse liervor, von denen manche bei uns Eingang gefunden haben, z. B. Kamellien und Chrysanthemum. Die Bewohner sind stattlicher, klüger, tapferer und ehrlicher als die Chinesen, sie bekennen sich meist zum Buddhaismus, betreiben die Fabrikation lackierter Holz- und Metallwaren, fertigen Seiden- und Baumwollenzeuge und sind geschickt in der Kunstgärtnerei.
Bis 1854 war Japan den Fremden ganz verschlossen; erst in genanntem Jahre setzten die Vereinigten Staaten einen Handelsvertrag durch, der nun auch mit anderen Nationen, mit Preußen z. B. 1861, abgeschlossen wurde. An der Spitze des jetzigen Einheitsstaates, der sich überraschend schnell europäischen Verhältnissen anpaßt, steht seit Unterwerfung der Lehensfürsten oder Daimios (1867) der Mikado oder Kaiser.
Hauptstadt ist Tokio (Yedo) (1440 000 Einw.) mit der Hafenstadt Jokohämav/fzo*o (350000 Einw.), Hauptindustrieort, und Osaka ( 820000 Einw.), Haupthandelsplatz, alle drei auf Nipon.
Auf der nördlichen Insel Jeso und den Kurilen wie auch aut Sachalin leben als Ureinwohner die dunkelfarbigen Ainos.
Auf der südlichsten der vier größeren Inseln, Kiusiu, sind Nagasaki und Kagosliima wichtige Hafenplätze.
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Extrahierte Ortsnamen: Himalaya Chinas Hinterindiens China Lhasa China Korea Japan Formosa Japan Tokio Osaka Sachalin
Pensum für Untertertia.
Die außereuropäischen Erdteile.
Asien.
Asien in physischer Beziehung.
§ 50. Östlich und südöstlich von Europa, mit diesem eigentlich ein zusammengehöriges Ganzes bildend, breitet sich Asien, der größte der Erdteile aus; es erstreckt sich von Kap Baba (26° östl. L.) im Westen an der Küste des Ägäischen Meeres über 164 Längengrade oder 8500 km bis zum Ostkap oder Kap Deschajew (190° östl. L.) und vom Kap Tscheljuskin (78° nördl. Br.) über 77 Breitengrade oder 9600 km bis Kap Buru (1° nördl. Br.). Sein Flächeninhalt beträgt etwa 441 2 Mill. qkm mit einer Einwohnerzahl von 850 Mill. Menschen. Diese gehören teils zur kaukasischen Rasse im südwestlichen Teile des Kontinents; überwiegend zur mongolischen in der Mitte, im Norden und Osten; zum geringeren Teile zur malaiischen im Südosten. [Vergl. Diercke, Schulatlas, Völkerkarte.]
Das Christentum zählt in Asien verhältnismäßig wenige Bekenner, nur etwa 15 Millionen unter den kaukasischen Völkern; diese gehören größtenteils der griechisch-orthodoxen oder der armenischen Kirche an, doch finden sich an verschiedenen Punkten auch evangelische und katholische Missionen; 90 Mill. sind Mohammedaner, vom Südwesten bis gegen die Mitte des Erdteils hin; die meisten hängen der Lehre des Buddha (von den südöstlichen Küsten bis tief in das Innere hinein) oder des Brahma (im Süden) an; im ganzen Norden und auf den Inseln im äußersten Südosten sind die Ureinwohner meist noch vollkommene Götzendiener. [Vergl. Diercke, Schulatlas, Religionskarte.]
Der südliche Teil Asiens gehört der heißen (tropischen und subtropischen), das breite Mittelstück der gemäßigten und der
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Extrahierte Personennamen: Diercke Diercke
Extrahierte Ortsnamen: Asien Europa Asien Asien Asiens